Wer kennt nicht das alte Kinderlied „Stein auf Stein, Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein.“ Darin wird die älteste und zudem bewährteste Bauart eines Hauses beschrieben: das Massivhaus! Es ist zwar nicht die günstigste Variante, es ergeben sich aber vor allem langfristig viele Vorteile beim Massivhaus bauen.
Beim Haus bauen werden hier alle Wände gemauert und sie übernehmen zusammen mit den Decken der einzelnen Geschosse eine tragende Funktion in der Baustatik. Alle benötigten Baustoffe werden Stück für Stück einzeln angeliefert und erst auf der Baustelle nach dem Plan des Architekten zusammengesetzt. Hier wird kurz aufgezeigt:
- Was ein Massivhaus ist
- Die Vor- und Nachteile dieser Bauweise
- Für wen es geeignet ist
- Welche Baustoffe beim Bauen genutzt werden.
- Und natürlich die Finanzen: Wie teuer solch ein Haus ausfallen kann
Was ist ein Massivhaus? Was versteht man darunter?
Das Wort Massivhaus hat seinen Ursprung im Bauwesen, wobei es immer mehr Anwendung in der Immobilien-Branche findet. Als Massivhaus werden unter allen anderen Haustypen diejenigen Gebäude bezeichnet, die massiv errichtet wurden. Das heißt: aus Mauerwerk und Beton beziehungsweise Stahlbeton. Bei einem Massivbau sind die raumabschließenden Komponenten wie beispielsweise die Decken und Wände die statisch tragenden Teile vom Haus. Zwar werden auch bei einem Massivhaus teilweise schon Fertigteile verarbeitet, wie Treppen oder Balkone, aber dennoch werden diese Häuser vollständig auf der Baustelle errichtet. Es werden von einigen Bauunternehmen auch schon Massivhäuser schlüsselfertig angeboten, was für den Bauherrn heißt, dass er es nur mit einem einzigen Vertragspartner zu tun hat.
Die Vor- und Nachteile eines Massivbaus
Die Vorteile:
- Ein solches Haus bietet Individualität. Ein Bauherr kann es ganz nach Wunsch planen und bauen und auch die Gegebenheiten des Baugrundstückes können berücksichtigt werden (z. B. Hanglage).
- Umbauten sind auch Jahre nach dem Hausbau jederzeit möglich. Das gibt dem Bauherrn die Möglichkeit, den Wohnraum an seine persönlichen Bedürfnisse individuell anzupassen.
- Ein Massivhaus bietet einen sehr guten Luftschallschutz sowie Trittschallschutz, aufgrund der eingesetzten Baustoffe, wie beispielsweise Beton und Kalksandstein.
- Die Fassaden bieten eine hervorragende Wärmespeicherung. Aufgrund dessen, das die Außenwände in der Regel aus Massivstein erstellt werden, weist die Wandkonstruktion eine hervorragende Eigenschaft in Bezug auf die Wärmespeicherung auf. Das heißt, die Heizwärme wird nachhaltig von der zuverlässigen Wandkonstruktion gespeichert und stetig in den Wohnraum abgegeben.
- Das Haus hat eine sehr hohe Wertbeständigkeit über viele Jahre hinweg. Ein Massivhaus ist ein sehr langlebiges Haus und somit ist eine Lebensdauer von 100 Jahren und mehr nicht selten.
- Aufgrund der hohen Wertbeständigkeit dieser Häuser beleihen die Banken ein Massivhaus deutlich höher als ein Fertighaus.
- Massivhäuser bieten ein sehr gutes Wohnklima. Der Grund ist, dass sie aus Naturprodukten bestehen und so kann der Wasserdampf absorbiert und wieder abgegeben werden. Somit regelt sich das Raumklima auf eine natürliche und gesunde Art und Weise.
- Ein Massivbau ist weitgehend frei von allergiefördernden Stoffen.
- Der am meisten unterschätzte Vorteil ist der Brandschutz. Ein Massivhaus wird zum größten Teil aus nicht brennbaren Materialien gebaut.
Die Nachteile:
- Ein Massivhaus ist aufgrund seiner Bauart nicht wirklich günstig und oftmals viel teurer als ein Fertighaus.
- Die Bauzeit ist länger als bei einem Fertighaus. Neben dem Bauen erfordert auch die Planung mehr Aufwand. Laien sollten sich professionelle Beratung suchen.
Für wen ist ein solches Haus geeignet?
Ein Massivhaus ist für jeden geeignet, der ein solides und langlebiges Eigenheim bauen möchte – seien es nun Doppelhäuser, Bungalows, Einfamilienhäuser mit Garten, Energiesparhäuser oder Stadtvillen. Besonders für Familien mit Kindern ist diese Art ein Haus zu bauen von Vorteil, da das Haus individuell geplant und bei Bedarf um- bzw. angebaut werden kann, sodass für jedes Familienmitglied genügend Platz vorhanden ist.
Aus welchen Materialien besteht ein Massivhaus?
Beim Thema Massivhaus bauen kommt es darauf an, den richtigen Baustoff für das Haus zu wählen. So sind Baustoffe wie Ziegel, Porenbeton und Kalksandstein aufgrund der Wärmedämmung sowie des Schallschutzes recht unterschiedlich in der Eignung.
- Die Ziegel: Ein alter aber dennoch immer wieder bewährter Baustoff. Bei dem Ziegel handelt es sich um den ältesten Baustein und er ist besonders gut geeignet, wenn es um die Dämmung von Wärme geht. Im Weiteren weisen Ziegel einen sehr guten Feuchteschutz auf und beugen so Schimmel vor.
- Der Porenbeton: Er dämmt gut und hat die Eigenschaft, über eine noch bessere Wärmedämmung zu verfügen als der Ziegel. Wird Porenbeton beim Bauen verwendet, dann ist in der Regel keine weitere Dämmung nötig. Doch dieses Material hat ein großes Manko und das ist der Schallschutz, also müssen noch zusätzliche Schallschutzmaßnahmen beim Bau ergriffen werden.
- Der Kalksandstein ist ein perfekter Schallschutz. Dieses Material trumpft auf, wenn es um den Schall- und Brandschutz geht. Jedoch wird bei der Verwendung dieses Materials beim Bau von einem Massivhaus eine separate Wärmedämmung benötigt.
Massivhaus bauen: Die Kosten
Wer sich dafür entscheidet ein Massivhaus zu bauen, der kommt in den Genuss von vielen Vorteilen. Bereits, wenn es ums Planen geht, ist es den Bauherren möglich, seine individuellen Wünsche und Vorstellungen bei der Architektur vom Rohbau in vielerlei Hinsicht zu erfüllen – ob man es nun als Bungalow, Doppelhaus, Stadtvilla oder Einfamilienhaus baut. Somit kann man sein eigenes, modernes Traumhaus bauen, das schon vor der konkreten Ausstattung der Innenräume den persönlichen Anforderungen entspricht.
Doch der Traum vom neuen Zuhause soll auch selbstverständlich bezahlbar sein. Wenn es um den Preis von einem Massivhaus geht, dann kann im eigentlichen Sinne kein fester Preis genannt werden, denn dieser ist von vielen einzelnen Faktoren abhängig. Wer von einer Standardausstattung ausgeht, der erhält sein Wunschhaus zum Preis von 1.000 bis 1.300 Euro pro Quadratmeter. Wer beim Haus bauen selbst Hand anlegen kann, also Eigenleistungen erbringt, der kann entsprechend Kosten sparen.